Bettrua (Tiroler Mundart)

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Villon´s Krückstock
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Bettrua (Tiroler Mundart)

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[face=Arial]Bettrua

Gstorbn is da Sepp hinterm Ofn im Winter -
Zlang dauert håts´n zun Fruajåhr zwårtn.
Und weil´s soviel Schnea håt
steat er iatzand im Gårtn.

Wia´s a weng apert
lådns´n ein in a Kischtn
ummen zum Friedhof ztrågn,
åba der Weg werd zua Pischtn.

Da Sarg kugelt åbi,
überschlågt sich und schlittert
den Hång entlang runta,
da san´d´Träger erschüttert.

Fluachend laffn
die Mander hint drein,
åba da Sepp is schneller,
sie daholnen net ein.

Pfeilsgråd eine in die Baam
Poltert des Gfährt,
der Deckel geat auf,
der Inhålt entleert.

Krumm und vabogn
Passt er nimma einë –
Drum miasn´s´n so trågn
An Årme und Beine.

Då staunt da Pfårrer
Und reibt seine Augn –
Des gånze Dorf kimmt
den Zinnober zun Schaugn.

Da Pfårrer is åba koa Depp
Drum holt er a Bettstatt
Und iatz kånn der Sepp
Endlich in Rua schlåfn.[/face]


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