Meiner Mutter

Religiöse Gedichte, Glaube, Philosophie, Reflexionen, Menschen und Portraits
Antworten
Hayk
Beiträge: 44
Registriert: Montag 3. Mai 2021, 09:36
3
Status: Offline

Meiner Mutter

Ungelesener Beitrag von Hayk »

Ich bitte darum, das Gedicht stehen zu lassen, auch falls ich meine zulässige Anzahl von Gedichten überschritten haben sollte.
Der Anlass ist der diesjährihge Muttertag

Meiner Mutter

Mitten im Krieg, in einem verdunkelten Zimmer,
schenktest du mir, deinem Ersten, das Leben und Omi
jubelte laut und nur mühsam vernahmst du mein Greinen,
denn das Sirenengeheul und die berstenden Bomben
störten die Stille des Abends am Sonntag, dem Tage
meiner Geburt im April und als Letzte erfuhrst du, die
Mutter: Du hast einem Knaben das Leben geschenkt.
Brüder bekam ich und Schwestern und du warst die beste
Mutter der Welt.

Und du hast uns beschützt vor dem Unheil der Welt,
denn der Krieg, diese Geisel der Menschheit -
ach, ich seh es selber schon, ich komm ins Schwadronieren,
statt mein Loblied los zu werden, dir zum Muttertage
einen Riesenblumenstrauß zu bringen und zu gratulieren,
dir zu sagen, dass du neben aller Müh und Plage
immer auch die schönste Frau gewesen bist,
das weiß Papa zu schätzen, wenn er dich zärtlich küsst,
die schönste Frau der Welt.

Wie im Flug vergingen zwanzig Jahre seit der Nacht,
in der mein Schwesterchen und ich an deinem Bett gewacht.
Der Tod bemühte sich mit leisen Schritten aufzutreten,
um dich in deinem leichten Schlafe nicht zu stören;
ein letzter Atemzug, ein Flüstern, kaum konnt ich es hören:
„Du musst nicht weinen, Junge.“ Aller Schmerz
entwich aus deinem Antlitz und ich könnte schwören:
Du hast gelächelt - Tod, wo ist dein Stachel? -
Mutter - jetzt bist du ein Engel!

Zuletzt geändert von Hayk am Montag 10. Mai 2021, 01:19, insgesamt 1-mal geändert.

Dieses Thema hat 2 Kommentare

Du musst registriert sein um alle Kommentare zu lesen.


Registrieren Anmelden
 
Antworten