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juergen h.
Beiträge: 1254
Registriert: Freitag 5. Januar 2007, 02:00
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Wohnort: Tirol
Status: Offline

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Ungelesener Beitrag von juergen h. »

Zu diesem Forum;
Zu seinem Begründer;
Zu allem ein wenig;

Im Englischen würde man formulieren: 'Just another forum for poems', was bei weitem charmanter klingt als der boshafte Versuch einer interlinearen Übersetzung: 'Nicht noch noch ein Gedichteforum!'.
Trotzdem bin ich neugierig genug, dieses Vorhaben umzusetzen. Neugierde ist ein kindliches Relikt, und ich bin kindisch genug, mich über den Beginn und das Werden zu freuen. Dieses Webprojekt scheint in erster Linie dazu wie geschaffen, sich selber eine Plattform für Leser zu schaffen. Und doch wäre es ein Anliegen, könnte man andere damit ermutigen, sich mit eigenen Motiven anzuschließen, als Leser oder Schreibende.

Dieser Anfang genügt vorläufig. Es wird nicht schwer werden, wenn anfangs wenig Betrieb herrscht, sondern längere Zeit gemütlich bleiben. Es gibt keinen Erfolgsdruck, der aus dem Forum eine Institution machen soll. Was kommt, kommt, und darüber hinaus bleibt 'man' unter sich.
Neben dieser - abgeklärten, scheints - Grundhaltung bleibt mir eine gesunde Portion Selbstvertrauen und auch Erfahrung bei der Betreuung von Online-Foren, phpBB ist meine bevorzugte Software, die auch die Grundlage für dieses Forum darstellt.

Es kommt immer gut an, wenn man auf seine aktive Zeit als Schreibender hinweist. Ich kann keinen besonderen Zeitpunkt festmachen, es dürfte wohl im Alter von 15 Jahren gewesen sein. Im Mittelpunkt standen Liedtexte, die harmlos mit Selbstkomponierten am Keyboard vertont wurden. Ich schätze, dass die halbtageslangen Zugfahrten zwischen Internat und Wohnort 'die Sache' aus reiner Langeweile in Schwung brachte.
Das ist jetzt fast 25 Jahre her (ich runde auf, was ich beim Alter nie tun würde - hatte ich erwähnt, dass sowas für Mißtrauen gut ist?), und es gab dazwischen berufs- und ausbildungsbedingt längere Pausen. Gut so - viel gab es in dieser Zeit zu sehen, riechen, schmecken. Erlebtes Leben, die Grundlage vieler Schreibender, ein wichtiger Bestandteil der Glaubwürdigkeit beim Leser. In der Zwischenzeit ist einiges an Gedichtmüll angefallen, in dem ich gerne ab und zu als literarischer Sandler stöbere, Reichtum war mir nicht angeboren und das meiste ist mühsam erarbeitet.

An Veröffentlichungen fallen mir ein paar Gedichte in der perspektive ein, einer kleinen ambitionierten Grazer Literaturzeitschrift. Früher noch (1989?) - während der Höheren Schule - im BLIT, dem Brucker Literaturturm, unter der Leitung des liebenswerten Haiku-Dichters Rupert Kerschenbauer. Später, etwa um 1992 (die Ausgaben liegen unter Bergen von Literaturzeitschriften im Keller vergraben), einmal in der Salzburger Literaturzeitschrift Salz. Wenn mich nicht alles täuscht war das unter zwei Pseudonymen. Wenn sich jemand darüber - und andere Sachen - austauschen möchte - per PN und Email gerne.

Wo war ich stehen geblieben?
In der Maturaklasse wurden meine schreibenden Versuche von den Mitschülern argwöhnisch beäugt. In der Abschlussklasse erhielt ich im Jahreszeugnis in Deutsch eben noch ein Genügend - die Facharbeiten im HTL-Format waren nicht meins. Dafür ergab sich die Gelegenheit, bei der mündlichen Matura über Hans Sachs und sein Gedicht 'Ein Tischzuht' zu referieren, was beim Vorsitzenden sehr gut ankam. Zumal ich meine 'Lieblingsprofessoren' mit der nachdrücklichen Bitte um Aufmerksamkeit von ihren Blättern fernhielt. Eine schlechte Beurteilung in den anderen mündlichen Fächern war dann schon gar nicht mehr möglich. Später, während der Notenkonferenz, traf ich meinen Deutschprofessor auf dem Klo wieder. Ich wusste, dass die schriftliche Arbeit nur sehr gut sein konnte, bei der vielen Zeit die man zum Korrigieren zur Verfügung hat, und auch die mündliche Vorstellung den Erwartungen entsprach.
Wir trafen uns vor dem Klo. Drinnen stellte ich mich an ein Pissoir, der Professor verzog sich in sein Klohäuschen. Wir pissten in vertrauter Stille wie Lehrer und Schüler, und der abschüttelnde Professor fragte: 'Haberstroh, was glaubst du, wie die Note ausfallen wird?'
'Gut, Herr Professor?', heuchelte ich und grinste mir beim Händewaschen im Spiegel entgegen.
Soweit diese kleine Anekdote.

Das Forum wird mir die Möglichkeit geben, Reaktionen auf Gedichte zu erhalten und Anregungen bei anderen Autoren aufzuschnappen. Dieser Austausch kann der Kreativität bei Leser und Schreiber nur dienlich sein, zumal es bei dem/der einen oder anderen dadurch vielleicht auch die Motivation auffrischt, wieder ein wenig mehr an sich und seinem Schreibstil und Handwerk zu arbeiten.

Das Forumstemplate ist absichtlich schlicht und augenfreundlich gehalten - ich konnte hierbei vielen Versuchungen und Experimenten kaum widerstehen, die das Forum auf den ersten Blick merklich von einem Standard-Template eines phpBB unterscheidbarer gemacht hätten. Die Bedienerfeundlichkeit steht an erster Stelle, auf nervenden Schnickschnack wird auch deshalb weitgehend verzichtet.
Die Forumskategorien sind teilweise intuitiv entstanden, teilweise bewährten Mustern aus Anthologien entnommen.

/* Ein Schwerpunkt dieses Forums soll das Autorenforum werden. Eine Anzahl von 'lesbaren' Autoren, möglicherweise auf dem Sprung zur ersten Veröffentlichung, stellt darin ihre Gedichte oder Texte vor, wobei jeder Autor sein eigenes Forum erhält. Möglicherweise dauert es Monate, ein Jahr oder länger, bis dieser Zustand eingetreten ist - dann wird sich die Gelegenheit finden, diese Texte in einem Buch zu vereinen, wenn das Konzept funktioniert - jährlich. Die Bücher werden von mir finanziert, im Optimalfall ein wenig von den Kosten durch dezente Werbung hereinkommen, obwohl das nicht notwendig ist. Ein Großteil der Auflage wird von den Autoren selber in Eigenverantwortung unters Volk gebracht, der Erlös bleibt ihnen; der andere Teil kann über das Forum bezogen werden. Soweit das Konzept. Bis auf weiteres eingestellt */

Das Forum wird vom Start weg nur von mir moderiert. Wenn du lange genug dabei bist und die Wellenlänge stimmt, wirst du früher oder später eine PN bekommen, in der ich dich um deine Mitarbeit bitte. Ich gebe das Ruder zu keinem Zeitpunkt aus der Hand und lasse mich auch nicht auf Diskussionen über die Führung ein. Eine Liste der Freiheiten (es gibt sie zum Glück nicht) und Möglicheiten würde ungleich länger ausfallen als die wenigen Forenregeln, die du bereits aus anderen Foren kennst oder die ohnehin formalen Verhaltensregeln deines 'wirklichen Lebens' entsprechen.
Was ich nicht mag, auch auf diesen Seiten nicht: Unfrieden.
Was ich mag: Kirschkernweitspucken.
Aber dazu später mehr.

Wähle deinen Nicknamen im Forum, wie du es für angemessen befindest - die Unterhaltung mit einem 'richtigen Namen' ist ungleich angenehmer, zumal es beim Gespräch um Gedichte sehr emotional und subjektiv zugehen kann.

So eröffne ich denn dieses 'Freitagslyrikforum' an diesem 2. Februar 2007, einem Tag wie jeder andere auch. Jeder Tag wäre dafür gleich gut geeignet gewesen. 'Just another forum, just on friday'.

Wenn du - wie ich - berufstätig bist und ein begeisterter Lyrikleser - wie wir - und schreiben kannst und möchtest, dann wirst du an diesem Ort gut aufgehoben sein.
Dort lässt sichs leben - und hier lässt sichs schreiben.

Beste Grüße,
und eine Gute Zeit

Jürgen
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