Gischt und Sehnsucht

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
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Germany Marc Donis
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Gischt und Sehnsucht

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Gischt und Sehnsucht

Gischt und Sehnsucht, wie verwoben,
scheint das Meere brüsk zu toben,
schreit das Wasser mit dem Sinn:
"Liebstes Mädchen, gar ich bin..."


Und so steht sie an den Klippen,
an dem Rand – so bitterkalt,
trägt sie Zittern auf den Lippen,
so verliert sie auch den Halt.
Fällt sie nun auch wohl am Rande,
jener Fels – so karg und stumm,
fliegt im Falle das Gewande,
windet sich im Fallen um.
Weht verloren nun das Kleide,
schwarz so sehr, den Wellen gleich,
treibt hinfort das welke Leide,
Tod und Kummer – wo so bleich.
Scheint der Kummer gar am größten,
traurig fremd – vielleicht nicht hold,
nimmer scheint es sie zu trösten,
weder Leben noch das Gold.
Nichts am Ende kann sie richten,
weder Leben noch das Gold,
möglich kann man das ersichten,
mag sie sterben – jenes Hold.

Kommt ihr nun ihr liebsten Mädchen,
– einerlei wer ihr auch seid,
haltet sie – das jene Fädchen,
haltet sie und jenes Kleid.
Weht so schwarz der tiefe Samte,
jenes Kleid, aus schwarzem Stoff,
während Kummer so entflammte,
bricht die Liebe ziemlich schroff.
Nichts am Ende kann sie richten,
weder Leben noch das Gold,
mag sie sich wohl auch vernichten,
mag sie sterben – jenes Hold.
Fällt sie bitter auf die Steine,
auf die Steine, wie es scheint,
fleht das Mädchen, gar das Reine,
ziemlich müde und verweint;
„Gar vergebt mir meine Sünden,
ist mein Herz gebrochen leer,
mag der Tod mich nun ergründen,
Leben werd‘ ich nun nicht mehr.
Nun vergebt mir, gar vergebens,
Liebe ist, was ich auch war,
spüre ich des Herzen Bebens,
weiß ich nicht, was auch geschah.“

Und so fällt sie immer tiefer,
bis das Meer sie dann verschlingt,
stirbt sie letztlich auf dem Schiefer,
da der Tod den Anfang bringt.
Schwimmt das Blut nun auf dem Meere,
rote Flecken – treiben hold,
sinkt im Wasser letzte Zähre,
mögt ihr sterben, wir ihr wollt.


Berlin-Biesdorf-Süd; 23.12.2023
Sie wünschen uns Missgunst, aber die Kunst ist mit uns...

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