Mitternacht im Zauberwald

Gleich wird es Mitternacht, im Zauberwald ist es finster, der Mond hat heute Nacht keinen Ausgang, dafür treibt der Wind die Wolken vor sich her.
Der Wind wird zum Sturm, dem müssen sich selbst die dicken Tannen Beugen.
Es Jault und Heult dabei so stark, dass auch die Tiere des Waldes, sich im dichtem Unterholz, kaum noch sicher fühlen.

Vom fernem Kirchturm schlägt die Glocke zwölf mal, als der letzte Schlag verstummt, hört plötzlich auch der Sturm auf zu Stürmen, schlagartig herrscht plötzlich Stille im Wald.

Die dicke Eiche, mit dem gespaltenem Stamm, fängt auf einmal an zu Stöhnen, dabei öffnet sich der Spalt etwas breiter und eine weiße Gestalt schwebt heraus.
Ihr folgen noch zwölf kleinere Wesen, sie sehen eigentlich wie ein geformter Nebel aus, schwebend bewegen sie sich vorwärts.
So gleiten sie bis zu einer Lichtung, hier stehen ringsherum Büsche.
Noch ist es ziemlich dunkel, aber dann erleuchten viele tausend kleine Lichter den Platz, es sind funkelnde Glühwürmchen, sie Tanzen und Schweben wie die Nebelgeister.
Jetzt aber treten aus den Büschen viele kleine Männlein heraus, Zwerge des Waldes, einige von ihnen haben silberne Flöten dabei, sie Blasen hinein, aber nur die Nebelgeister, die Glühwürmchen und die Zwerge, können ihre Melodien hören.
Nach diesen Melodien beginnen sie zu Tanzen, jeder der Zwerge verneigt sich vor einem schwebenden Wesen, sie scheinen sich zu umarmen und um jedes tanzende Pärchen, schweben zwölf Glühwürmchen.

Es wird viel gelacht, gesungen und erzählt, aber trotz des Trubels, herrscht eine lautlose Stille.

Als dann vom fernen Kirchturm her, die Glocke einmal schlägt, verschwindet der ganze Spuk blitzschnell.

Nur der Sturm erwacht aus seinem Schlaf und wird zum Orkan, dem sich alle Bäume des Waldes beugen müsse

Regenwolken sind die geheimnisvollen Verstecke der Engel.