DIE SCHÖNE AIDA
© Brigitte

Im Seebad Warnemünde sitzt ein Freund zur Stunde,
die Augen dick verschwollen und mächtig aufgequollen,
er hat die ganze Nacht durchwacht und oft geweint,
wo Vollmond unbarmherzig in sein Zimmer scheint.

Das Ostseebad von Warnemünde gleicht in Ungarn
dem Keszthely am Balaton, nicht übel für den Urlaub,
mit lauter kleinen Türmchen an den schmucken Häusern,
doch hat es große Schiffe auf tiefen Gewässern.

Sein Traumschiff heißt AIDA und kommt von Hamburg rüber
direkt nach Warnemünde, und er besteigt es wieder.
Es hat so schöne Augen und einen roten Mund,
er liebt seine Aida und tut es allen kund.

Auf dem Schiff war ihm im Norden kalt geworden,
beim Sitzen im Freien froren seine Fingerspitzen,
bei Fitness an Bord, fühlt er sich als Lord,
zerfranst sich verbal und tanzt abends dort.

Der Wind pfiff stürmisch durch sein Igelschnitt-Haar,
völlig verzaubert nahm er die Kälte nicht wahr.
Seeluft und tolle Tage am Schiff hat er genossen,
sich in Aida verliebt und sie in sein Herz geschlossen.

Zwischendurch brachten ihm Blicke aufs Meer
ein Streicheln der Seele zum Wohlfühlen her;
drum wird er Aida auch schmerzlich vermissen,
auf ihr kann er lächeln und liebevoll küssen.

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