Es geht mir schon auf die Nerven

Mystisches, Schmerz, Trauer, Depression, Angst, Abschied, Tod
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Austria Brigitte
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Es geht mir schon auf die Nerven

Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

ES GEHT MIR SCHON AUF DIE NERVEN
© Brigitte

Wer die kleinen Bürger als die Schuldigen hinstellt,
bedenkt nicht, was vor 80 Jahren für eine Zeit war.
Sie hatten kein Telefon, keinen Fernseher
und kein Internet. Es gab nur Radio und Zeitung.
Sie waren gar nicht oder falsch informiert.
Es ging ihnen wirtschaftlich schlecht.
Viele arbeitslose Familienväter hatten große Hoffnungen,
dass alles besser wird.

Sie hatten durch zweimalige Geldabwertungen
ihre Ersparnisse verloren.
Mal hatten sie kein Geld und konnten nichts kaufen.
Dann hatten sie viel Geld, dann war es nichts mehr wert.
Und dann gab es nichts zu kaufen.
Sie hatten keine Perspektiven.
Man weiß ja, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf ist,
aber es war niemand da, die Bürger zu beschützen.
Man muss sich nicht wundern, wie es eskalierte.
Die Zeit war eben reif für einen, der alles in die Hand nimmt.
Leider in die falsche und niemand da, der ihn daran hindert.
Soll man vom kleinen Bürger verlangen,
dass er einen Wahnsinnigen daran hindert,
Böses in der ganzen Welt zu tun?
Der Staat war nicht fähig, sich zu wehren,
wie soll es der kleine Bürger anders machen?
Von der ganzen Welt wurde Österreich im Stich gelassen!

Nicht alle Bürger haben Böses getan.
Viele haben Gutes getan und sind trotz allem gut geblieben.
Trotzdem werden alle als böse hingestellt.
Die jungen Politiker von heute wissen nicht, was es für eine Zeit war
und urteilen über Menschen, die nicht mehr da sind,
um sich zu verteidigen, sofern sie den Krieg überlebten.
Es war eine schlimme Zeit und deshalb passierten schlimme Dinge.
Den Menschen ging es wirtschaftlich sehr übel,
es mangelte ja auch an Bildung,
und da klammert man sich eben an Dinge,
an die man sich besser nicht hätte klammen sollen.
Man folgte dem falschen Hirten.
Hinterher ist man immer schlauer.

Kärnten wollten sie zwischen Jugoslawien und Italien aufteilen.
Das ist ja ganz was Neues, das habe ich ja noch nie gehört.
Das wussten meine Angehörigen auch nicht.
Sonst hätten sie es mir gesagt. Ich kann nicht mehr fragen.
Ich wäre heute Italienerin.
Vielleicht wäre es mir dann gar nicht so übel ergangen,
wie es mir in Österreich ergangen ist,
in den vergangenen 60 Jahren.
So, dass ich manchmal froh bin,
dass jetzt so viele neue Zuwanderer da sind,
die sehr schwierig sind,
damit sie weniger Zeit haben, auf mich loszugehen,
und endlich vergleichen können, welches Lämmchen sie an mir gehabt haben.

*

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