Wie Gans gerupft und ausgenommen

Lyrik, Prosa, Interpretation, Beipacktext.
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Austria Brigitte
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Wie Gans gerupft und ausgenommen

Ungelesener Beitrag von Austria Brigitte »

WIE GANS GERUPFT UND AUSGENOMMEN
© Brigitte

Ich saß an dem PC und schrieb an dem Gedicht,
vertieft ins Denken, merkte ich es nicht,
dass Nachbar Räuber Rudolf im ersten Stock erscheint,
hineingezaubert, beraubt mich, Gottesfeind,
der wunderschönen Kinderkleider, handgefertigt,
der Puppen aus dem feinsten Porzellan, wie neu,
Ersparnisse aus langer Zeit bis gegenwärtig,
des Spielzeugs meiner Kindheit. Narrenfrei

ergattert Rudolf Räubernig mein Eigentum,
mein Erbe und mein Bestes, was ich hatte.
Er schweigt dazu, als läge ich nach ihm im Irrtum.
Verwirrt bin ich in seinem Sinne, Ratte,
Charakterlos, wie jener Nachbar die Idylle
hier ausnützt und das fremde Gut beraubt,
das er genießt in unbescheiden dichter Fülle,
und sich auch noch im Rechten dafür glaubt.

Ich sah dort am Balkon, dass meine Sachen hangen,
die Handtücher, die Bettwäsche und mehr.
Gardinen, die zurzeit an deren Fenstern prangen,
und meine Plastikschöpfer kommen in orange daher.
Sieh an, es trägt die Schwester von dem Räuber
Bekleidung aus dem Katalog bestellt
von mir für mich und nicht für solche Beute-Treiber,
es wundert mich, dass ihr mein Zeug gefällt.

Neu eingekleidet, umgestylt und aufgehübscht
hat sich des Räubers Mutter mit dem Geld,
das er aus meinem Haus und meinem Auto fischt,
sein Vater hat sich auch Gewand bestellt.
An jedem Sonntag geht das Räuber-Trio essen
mit meinem Geld und nennt mich *D*r*e*c*k*s*a*u*w*a*b*m,
bedankt hat man sich nicht bei mir in Folge dessen,
bedroht mit Gift von dem Komplizenschwarm.

Geh ich bei Dunkelheit hinaus in meinen Garten
ihn abzusperren, werde ich geblitzt,
wo mich ein grünes und ein rotes Licht erwarten,
und weißes Licht hat mich auch schon getriezt.
Der Lucas dürfte wohl zu den Komplizen zählen,
er hat die Sonderschule seinerzeit besucht,
wie Günter und auch Martin sicher hier nicht fehlen,
drei Unternehmer aus Komplizenschaft betucht.

Sie planen, noch einmal mich nachts zu überfallen,
mich auszurauben, umzubringen gehn,
der Rudolf lässt mich nicht aus seinen Räuberskrallen,
das finde ich vom Nachbarn wenig schön.
Für manches habe ich noch immer keine Worte,
verstehe nicht, warum man mir das antut,
ich weiß, ich muss bald sterben an dem Morde,
von Rudolf, Gerhard, Lukas, Martin, Günter und Gertrud‘.

Sie haben meine Kontoauszüge gestohlen,
gesichtet und sie haben mich bedroht,
sie haben mich geplündert und empfohlen,
mein Hab und Gut zu geben, oder ich bin tot.
Der Onkel von dem Rudolf war berühmter Räuber,
der im Gefängnis war und vorbestraft,
Geld oder Leben war sein Motto mit dem Messer,
die Zeitungsberichte wurden mir geklaut.

Ich schreibe dichtend mir die Finger wund und wunder,
was anderes bleibt mir ja nicht zu machen,
das Nachbarntrio treibt es bunt und immer bunter,
es raubt mein Geld, den Vorrat und die Sachen.
Ich bat vergeblich schon, es mir zurückzugeben,
man schweigt dazu und tut als ob nichts wäre,
die Nachbarn wollen frech auf meine Kosten leben,
was mach ich nur, dass ich mich dem erwehre?

Mit fällt dazu bei aller Fantasie nichts ein,
ich fühl mich ausgenützt, verletzt zum Sterben,
wie Gans gerupft, erpresst und ausgenommen sein,
ich sehe meine Zukunft schwarz sich färben.
Man tat Gewalt dem Haus und meinem Körper an,
die Finger abgedrückt auf meiner Haut,
wobei ich mich an keinen Kampf erinnern kann,
vom Arzt hätt ich das gerne angeschaut.

Als hätte man mit einem Taser mich getroffen,
verspürte ich an vielen Stellen Schmerzen,
zerbrochen sind die Träume und das stille Hoffen,
ich habe keinen Funken mehr im Herzen.
Soll ich, von einem Tränenmeer verschluckt, ertrinken?
Und hat man mich auch noch so sehr geschwächt,
dem Räuber müssen Jahre im Gefängnis winken,
ich werde kämpfen um mein gutes Recht.

*

Zeitungsausschnitt aus 1970 oder 71:
„Der kriminelle Onkel von dem Räuber, geboren 1939“

Aus Datenschutzgründen musste ich leider Textteile schwärzen.
Alle Zeitungsausschnitte wurden mir gestohlen, aber das habe ich noch gefunden, das hat der Räuber im Gang verloren.
Ich möchte noch erwähnen, meine Vorfahren haben mir gesagt, dass sie von Siegfried nie erpresst wurden. Das war ihm hoch anzurechnen. Er war unser Nachbar und wäre der rechtmäßige Erbe gewesen vom Nachbarhaus, aber leider hat sich das der Opa von dem Rudolf erschlichen, der nur der Stiefsohn war, also Halbbruder vom Siegfried und das Drama nahm seinen Lauf.


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