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Liebe, Freude, Freundschaft und Geselligkeit
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PawelekMarkiewicz
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Registriert: Montag 27. Mai 2019, 19:47
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Ungelesener Beitrag von PawelekMarkiewicz »

aus Zauberspuren der Melancholie:

Das Märchen

Das Märchen ist so schön,
wie ein im ewigen Meer
der Menschlichkeit versunkener
Tempel Poseidon's.
Dieser Tempel ist umarmt von den Geistern aller
Seehunde und all der weißen Möwen.
Es ist so schön wie ein
von all den Helden
Griechenlands besuchter Tempelhain
der Göttin.
Das Märchen spricht von
gelbem Weizen, der
von Sonnenfreunden und deren
Glanz berührt wurde.
Das Märchen ist so golden wie Haare eines Engels
über den Wolken aller Sehnsüchte
Das Märchen spricht von Tränen
die niemals geweint werden,
sondern sie werden zu einem Silberstein.
Es erzählt von der Liebe,
die wie ein Boot im reißenden Fluss,
das meerwärts
bis in die Mündung
hinter tausend Sterne fließt, ist.
Es fließt auch bis zur einsamen Goldsee voll
vom Kometenstaub
auf dem weiten Planeten.
Jenes Märchen kommt
in meine Seele
trunken von den Liedern.
Das Märchen ist mit dem
Morgenschein erwacht
und wird niemals entschlafen,
wiewohl die Sterne zu Boden neigen,
obgleich andere Märchen
mit den Meervögeln Poseidon's
zum Spiegel des Daseins
und der Vergangenheit
geheimnisvoll geführt wurden.
Die anderen Märchen sind
mit den Vulkanen der Endlichkeit
beim Abendrosenduft in die Vergessenheit
geraten.
Sie sind wie erloschener Mond,
der vielerlei Lichter,
noch gestern schenkte.
Nestor Carigno
Beiträge: 1087
Registriert: Samstag 3. Oktober 2009, 17:57
14
Status: Offline

Ungelesener Beitrag von Nestor Carigno »

Es war einmal ein Mann der sich eines Abends mitten im Herbst in eine Textform verliebte.
Sie hieß Märchen und wurde von ihm abgöttisch verehrt. Er lobpreiste sie und verehrte sie,
wie keine andere Textform je zuvor. Da er keinen Hehl daraus machte, ja dem holden Geschöpf gar in aller Öffentlichkeit seine Zuneigung gestand und in minnischer Lyrelei sie mit all dem verglich, dem er sich ebenfalls voll Sehnsucht verbunden fühlte, wuchs auch bald die Zuneigung im Volke. So wurde Märchen immer beliebter und erhob sich aus dem Morast, in welchen sie über die letzten Jahrzehnte immer mehr von sozialen Medien verdrängt wurde.
Es kamen Gelehrte aus aller Herren Länder, um sich an ihrem Dasein zu erfreuen. Die Begeisterung wuchs so sehr, dass sie sich zusammentaten, um allerlei modernes Zauberwerk um ihre archaische Gestalt zu schaffen. Sie entwickelten Applikationen, welche es Märchen ermöglichte in unzähligen Gewändern auf unendlichen Verlautbarungen zu erscheinen. Sie ließen sie sich in Wesen vervielfachen und verwandeln, die dem Volke als Spiel und als Wiederspiegelung ihrer Geschichten dienten.
Ja, die Gelehrten vollbrachten es sogar, dass das Volk beim gemeinen Wirten über Rituale mit speziellen Brillengläsern, WR-Brillen genannt, in ihre Welt eintreten und ihre Erlebnisse mit eigenen Augen und eigenen Händen und eigenen Worten in eben jenen Geschehnissen mitwirken durften, die Märchen einst nur über das Erzählen zum Besten gab.
Und wenn Sie nicht gestorben sind, so leben sie noch heute.
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